Aller Anfang ist schwer. Im Frühjahr wurde uns die Einöde, die uns umgab erst richtig bewusst. Es stand nur das Wohnhaus mit Stallung da, und das Land war eine Wildnis, aus der erst fruchtbares Land gemacht werden musste. Unser Land ging bis zum Oberen Fleet. Dahinter liegt der Mariannenhof, heute als Hans-Wendt-Stiftung bekannt. Damals konnte man das Fleet nicht überqueren, das ganze Areal war mit einem hohen Drahtzaun eingefriedet.
Mit den zwei Wiesen, eine an der Wümme, dem heutigen Vogelschutzgebiet, die zweite neben unserem Land, gehörten damals etwa 12-13 Morgen Land zu unserer Siedlerstelle. Also wurde das Land erst einmal eingeteilt in Wiese beziehungsweise Heuland, in Ackerland und beim Haus im Gartenland. Für das Ackerland kam ein Bauer in Lohnarbeit aus Borgfeld mit einem Pferdegespann, um das Land um zu pflügen und zu eggen. Es wurden Getreide (Hafer und Roggen) ausgesät und Kartoffeln, Futterkohl und Steckrüben gepflanzt. Den nötigen Stallmist bekamen wir aus dem Blockland.
Wilhelm Kaisen erwarb am 21. August 1933 in Borgfeld eine von 32 geplanten Siedlerstellen. Im Dezember 1933 bezog die Familie Kaisen ihr neues Zuhause und begann mit der Bewirtschaftung von Hof und Land. Von den Mühen der Arbeit, Erfolgen und Rückschlägen erzählt Tochter Ilse Kaisen in ihren Lebenserinnerungen. Das Bild zeigt eine seltene private Aufnahme der Siedlerstelle Mitte der 1930er Jahre. Mehr zur Siedlung Katrepel erfahren Sie auch in unserer Dokumentationsstätte.