Niels Kaisen (* 6. März 1919) war der Älteste von vier Geschwistern. Er war ein aufgewecktes Kind und guter Schüler. Sein Zeugnis der Versuchsschule Helgoländer Straße in Bremen-Walle bescheinigte ihm „hervorragendes Sozialverhalten, Lernbereitschaft, schnelle Auffassungsgabe“. Niels engagierte sich früh in den Organisationen der Arbeiterjugend. Beruflich hätte er gerne eine Ausbildung bei der Eisenbahn begonnen. Dies wurde ihm nach 1933 aufgrund der politischen Aktivitäten seiner Eltern verwehrt. Niels absolvierte stattdessen eine Gärtnerlehre. 1939 wurde er zum Militär einberufen und fiel am 16. März 1942 bei Kiet auf der Krim. Er wurde nur 23 Jahre alt.
Der zweitgeborene Sohn Franz (* 11. Juli 1922) kam mit einer Behinderung zur Welt. Auch er besuchte die Versuchsschule an der Helgolander Straße und wechselte nach dem Umzug der Familie nach Borgfeld an die dortige Volksschule. 1940 wurde er zum Arbeitsdienst bei der Deutschen-Zement-Industrie und bei Borgward herangezogen. Nach 1945 und der Rückkehr Wilhelm Kaisens ins politische Leben übernahm Franz zusammen mit seinem Vater die Bewirtschaftung der Siedlerstelle. 1995 gründeten er und seine Schwester Ilse die Wilhelm und Helene Kaisen-Stiftung.
Ilse Kaisen (* 4. Oktober 1923 ) war das dritte Kind und die älteste Tochter von Wilhelm und Helene Kaisen. Auch sie besuchte bis 1934 die Versuchsschule Helgolander Straße, dann die Volksschule in Borgfeld. Von 1939 bis 1942 absolvierte sie eine kaufmännische Ausbildung bei der Firma Eberhard Peters in Bremen. 1947 verbrachte sie mehrere Monate in einer Lungenheilstätte in Davos und war später selber in einem Erholungsheim im Harz tätig. 1955 kehrte sie zurück nach Borgfeld.
Ehrenamtlich engagierte sich Ilse im Nachbarschaftshaus Ohlenhof in Bremen-Gröpelingen. Nach dem Tod der Mutter 1973 begleitete sie ihren Vater auf zahlreichen Reisen und Veranstaltungen. 2003 veröffentlichte sie ihre Lebenserinnerungen „Unser Leben in Borgfeld“.
Von 2005 bis zu ihrem Tod 2013 lebte sie im Pflegeheim Forum Ellener Hof in Bremen-Osterholz, wovon ihr Buch „Aus allen Himmelsrichtungen“ erzählt. 2023 wurde dort in der Nähe, im Modellquartier Stadtleben Ellener Hof, die Ilse-Kaisen-Straße eingeweiht.
Die jüngste Tochter Ingeborg wurde am 6. Januar 1930 geboren. Nach ihrer Ausbildung zur Industriekauffrau war sie als Angestellte in der Bremer Maschinenfabrik „KSB Aktiengesellschaft“ beschäftigt. 1955 heiratete sie ihren Arbeitskollegen Gerhard Menze. Politisches und soziales Engagement prägten Inge Menzes Leben. Sie war im Vorstand der von ihrem Vater gegründeten Bremer Volkshilfe. Seit 1978 zunächst als Schriftführerin, bekleidete sie für mehr als zehn Jahre das Amt der Vorsitzenden des SPD-Ortsvereins in Borgfeld. Als Vorstandsmitglied des Bremer Frauenausschusses war sie zudem überregional frauenpolitisch aktiv. Ingeborg Menze starb am 23. März 1991 nach schwerer Krankheit. Nach ihr ist eine Straße in der Nachbarschaft des Kaisen-Wohnhauses in Borgfeld benannt.