Wilhelm Kaisen zählt zu den großen Persönlichkeiten der Freien Hansestadt Bremen und der deutschen Nachkriegsgeschichte. Der Sozialdemokrat war zwanzig Jahre lang Bremens Bürgermeister und „Ministerpräsident“ des Landes Bremen. Er gilt als Symbol des Wiederaufbaus nach dem Zweiten Weltkrieg.
„Mensch und Politiker waren bei Wilhelm Kaisen eins. Die Lauterkeit, die sein menschliches Verhalten bestimmte, seine Geradheit, seine Sparsamkeit, sie prägten auch seine Politik. Er war eine kraftvolle Natur, ein Mann, der seine Erfüllung im Handeln, im Handeln für andere, besonders für notleidende Menschen, fand. (…) Dabei besaß er einen Blick für das Wesentliche, ihm nebensächlich erscheinende Dinge schob er mit einer Handbewegung beiseite. Gegenüber bürokratischen Hemmnissen konnte er sehr ungeduldig werden (…) Er ging auch mit dem Gegner behutsam um. Er schlug Brücken, er integrierte. Die bremische Bevölkerung stand in einem Maße hinter ihm, wie wir dies bei einem Politiker selten erlebt haben.“
Karl Carstens über Wilhelm Kaisen, 1979
1887 – 1979
Aufbesserung des Familieneinkommens durch Hilfsarbeiten
Eintritt in die Sozialdemokratische Partei und Gewerkschaft
Besuch von Abendkursen im Arbeiterbildungsverein
Intensive Korrespondenz mit Helene
Erwerb einer Siedlerstelle und Umzug nach Bremen-Borgfeld
Koalition mit FDP, zeitweise auch CDU, für ein „Bündnis von Arbeiterschaft und Kaufleuten“
Festakt im Bremer Rathaus, Verleihung der Ehrenmedaille in Gold und der Ehrenbürgerrechte Bremens und Bremerhavens
Rückzug aus der aktiven Politik