Auf ihrer Siedlerstelle bewirtschafteten Wilhelm und Helene Kaisen sechs Morgen Land, pflanzten Obst und Gemüse, hielten Vieh. Die Rezeptsammlung der Familie gibt einen Eindruck wieder, wie die Erträge in der Küche verarbeitet wurden. Die teils außergewöhnlichen Rezepte zeugen vom Anspruch, mit einfachen Zutaten abwechslungsreich zu kochen.
Dieses Wissen wurde in der Familie über Generationen hinweg weitergegeben. Kochen hat Helene Kaisen, geb. Schweida, schon als junges Mädchen gelernt. Nach dem frühen Tod der Mutter 1911 übernahm sie mit 22 Jahren die Haushaltsführung. Vater Anton Schweida kaufte ihr Henriette Davidis Praktisches Kochbuch für die bürgerliche und feine Küche. Dieses steht heute noch in der Küche des Wohnhauses zusammen mit handschriftlichen Rezeptnotizen. Auch ein ausrangiertes Schulheft von Sohn Franz wurde zum Rezeptbuch umgenutzt (siehe Foto). Zwei Rezepte daraus:
Pikantes Schollengericht
Speck & Zwiebelwürfel bräunen, mit Fleisch- oder Würfelbrühe auffüllen, eindicken, die vorbereiteten Schollen gar ziehen lassen, auf heißer Platte anrichten. Tunke mit Eidotter und Pfeffer abschmecken und darüber gießen.
Rhabarber-Salat
Ein Pfund fein geschnittener Rhabarber einmal überwellen lassen, abtropfen, erkalten und mit etwas Mayonnaise und 1 Löffel geriebenem Meerrettich mischen.
Mehr über die Bewirtschaftung der Siedlerstelle und weitere Rezepte von Helene Kaisen finden Sie in unserer Publikation Hartmut Müller Gurken ins Freiland, Salat und Rotkohl ebenfalls (in der Dokumentationsstätte und über die Stiftung erhältlich). Viel Spaß beim Nachkochen!